Moin Moin Hamburg

Es ist eine schöne Tradition, hat man etwas zu feiern, lädt man sich gern Gäste ein. In diesem Jahr begeht der Eimsbütteler Turnverband e.V. in Hamburg sein 125-jähriges Jubiläum und man hatte sich für den 30. und 31. Mai 2014 eine besonders illustre Gästeschar eingeladen. Der Club Céronne hatte die 10. Offenen Meisterschaften der Frauen- und Männerpaare in den Standard- und Lateintänzen organisiert.
 


 















Kenner der Materie wissen, ein solches Turnier verlangt ein Höchstmaß an Organisation, ein eingespieltes Team, eine gewisse Routine und starke Nerven. Auch wenn dies nicht das erste Equality-Turnier des Hamburger Vereins war, so hatten doch manche Verantwortliche des Dachverbands Sorgenfalten auf der Stirn, wenn sie in den vergangenen Wochen den Stand der Vorbereitungen diskutierten. Inzwischen gehören diese aber der Vergangenheit an. Die Hamburger bewiesen, dass sie ein Turnier mit besonderen Regularien, einem manchmal etwas aus dem Rahmen laufenden Zeitplan und einem doch sehr anspruchsvollem Publikum meisterlich organisieren können. Kleine Schwächen und Fehler konnte man mit nordischer Gelassenheit überspielen und so liegt ein wunderschönes und erlebnisreiches Turnier hinter den Organisatoren, dem Publikum und TänzerInnen.
 
Der Wetterbericht hatte für die beiden Tage nach Christi Himmelfahrt schon fast sommerliche Temperaturen versprochen und bei vielen TeilnehmerInnen und BesucherInnenn verstärkte diese Ankündigung die Vorfreude auf das Turnier.
Zwei Tage Wettkampf bieten ausreichend Zeit, um sowohl Hauptgruppen- (18+) als auch Seniorenturniere (35+) in den Standard- und Lateintänzen durchzuführen. Bei den offenen deutschen Meisterschaften werden die Wettbewerbe für Frauen- und Männerpaare getrennt durchgeführt und gewertet. Was hier nach einer Selbstverständlichkeit klingt, war bei vielen Turnieren im vergangenen Jahr leider keine. Da aber die deutschen Meisterschaften bei Frauen- und Männerpaaren immer noch so attraktiv sind, können wir auf eine stolze Teilnehmerzahl verweisen.
 
In der Hauptgruppe:
Frauen Latein                17 Paare
Männer Latein               12 Paare
Frauen Standard            26 Paare
Männer Standard           19 Paare
 
In der Gruppe 35+:
Frauen Latein                 5 Paare
Männer Latein                6 Paare
Frauen Standard           13 Paare
Männer Standard          13 Paare
 
Insgesamt waren Paare aus 8 Nationen nach Hamburg gereist.
 
Am Freitag wurden die Meisterpaare in den Seniorenklassen Frauen-Standard und Männer-Latein gekürt. Die Sichtung ergab bei den  Frauen ein Turnier in zwei Klassen (A- und B-Klasse), bei den Männern wurde nur in der B-Klasse getanzt.
Als deutsche MeisterInnen konnten Heidrun Kling/Heike Hämmerer (TSG Fürth) und Peter Dietrich/Ingo Jungblut (TTC Rot-Gold Köln) die Poklae in Empfang nehmen.
 
Am Nachmittag fanden dann die Wettbewerbe in den Hauptgruppen Männer-Standard und Frauen-Latein statt. Das hieß für die Organisatoren volles Programm, denn die Sichtung ergab Turniere in allen vier Klassen sowohl bei den Herren, als auch bei den Damen.
Souverän setzten sich in der A-Klasse Standard Männer Christian Roman Wenzel/Pascal Herrbach (TSC conTakt Düsseldorf/pinkballroom Berlin) durch. Nur den ersten Platz im Slowfox gaben sie an die Zweitplatzierten ab.
 


Spannend dagegen gestaltete sich der Kampf um Platz 1 bei den Frauenpaaren Latein. Marina Hüls/Nadine Wolff (TSC conTAKT Düsseldorf/TTC Rot-Gold Köln) gewannen in einem Fotofinish vor Ulrike Hesselbarth/Kristin Marunke (pinkballroom Berlin).
 
Auch der zweite Wettkampftag begann früh. Man meint leider zu früh für die Zuschauer, denn die Wettkämpfe am Vormittag fanden vor fast leeren Zuschauerrängen statt, aber die Anfeuerungsrufe der anwesenden Sportler waren Motivation genug, um einen spannenden Wettbewerb zu erleben.
 
Drei Klassen (C, B und A) wurden bei den Herren und nur eine B-Klasse wurde bei den Damen gesichtet.
Peter Becker/Stefan Schlattmeier (Warminia Bielefeld/Grün-Gold Herford) konnten ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Dorothea Arning/Almut Freund (TC Spree-Athen Berlin) gewannen klar die Konkurrenz der Frauen.
 
Mit Spannung erwarteten Sportler und auch die inzwischen zahlreich erschienen Zuschauer die Wettbewerbe in den Hauptgruppen am Nachmittag. Unangefochten gewannen Gilles Hoxer/ Espen Weiergang (Pandans København) die Konkurrenz in den lateinamerikanischen Tänzen. Den Titel „Deutsche Meister“ konnten Peter Dietrich/Ingo Jungblut (TTC Rot-Gold Köln) erringen.
 
Die mit 26 Paaren außerordentlich stark besetzte Hauptgruppe der Frauen bot schon nach der Sichtungsrunde einige Überraschungen. Die Urteile der 7 WertungsrichterInnen boten nicht nur ausreichend Gesprächsstoff, sondern waren auch Ausdruck eines stetig wachsenden Leistungsniveaus der Damenkonkurrenz. Schon in der C-Klasse fand man viele Paare, die früher in die B-Klasse gesichtet wurden waren. Das Leistungsvermögen dieser Paare war Voraussetzung für einen packenden Kampf um die Plätze. Das Ergebnis war dann denkbar knapp und aus Sicht der Zweitplatzierten auch irgendwie „ungerecht“. Aber die Regeln sind nun einmal so, dass man mit 10 Wertungen (von 21 möglichen) auf Platz 1 nur Zweiter wird. Das Siegerpaar darf sich natürlich über die gleichen Regeln freuen, wenn man mit nur 4 Wertungen auf Platz 1, aber einer deutlichen Majorität auf 2. Plätze, gewinnt.
Klar dagegen die Entscheidung im Wettbewerb der A-Klasse Standard der Damen. Unangefochten mit 35 von 35 möglichen Wertungen auf Platz 1 verteidigten Caroline Privou/Petra Zimmermann (TTC Rot-Gold Köln) ihren Meistertitel. Man meint, beide tanzen in ihrer eigenen Liga und werden auch noch über Jahre ohne ernstzunehmende Konkurrenz bleiben.
 


Als Kombinationswertung wurden die Meistertitel in den 10 Tänzen ausgetragen. Bei den SeniorInnen konnten Dorothea Arning/Almut Freund (TC Spree-Athen Berlin) und Bernd Müller/Gerhard Hummel (L.U.S.T. 2000 München) die Wanderpokale in Empfang nehmen.
Den 1. Platz in der Hauptgruppe teilen sich jeweils Bernd Müller/Gerhard Hummel und Johannes Schrattenholzer/Werner Mayrhofer (Tanzakademie Wien) bei den Herren sowie Beate Fricke/Anja Schulze (Queerballroom im TSK Residenz Dresden) und Kerstin Kallmann/Cornelia Wagner (pinkballroom Berlin).
Auf eine ausführliche Darstellung aller Ergebnisse kann an dieser Stelle verzichtet werden, denn der DVET konnte bei den 10. Offenen Deutschen Meisterschaften auf zwei Neuheiten zurückgreifen: Einerseits gibt es die Homepage des DVET jetzt auch als App. D. h., nicht nur Facebook-Nutzer oder Besitzer eines Twitter-Accounts können jetzt die Berichte und Fotos sehen. Und andererseits haben sich zwei Vorstandsmitglieder in einem Livestream versucht. Hans-Jürgen veröffentlichte fast Just-in-time die Ergebnisse und Dörte lieferte die ersten Fotos von den Siegerehrungen. Die Besucherzahlen unserer Homepage und unserer Facebook-Seite zeigen, dass diese Informationen gut ankamen. Vielen Dank für die Mühe und Arbeit, die beide in diesen Service investiert haben.
 
Die vollständigen Ergebnislisten gibt es wie immer auf der Homepage des DVET:

 http://www.equalitydancing.de/files/Ergebnisse/140530u31_DM2014-HH/index.htm
 
 
Unser herzlicher Dank geht an alle, die bei der Vorbereitung, Organisation und Durchführung dieses gelungenen Turniers beigetragen haben:
Wir danken,
dem Veranstalter:          Club Céronne im ETV Hamburg e.V.
der Turnierleitung:         Iris Kalkbrenner und Michael Webel
den Wertungsrichtern:   Hadass Armon                     London
                                      Margaryta Vyshetravska     Budapest
                                      Norbert Glohr               TGC Schwarz-Rot Elmshorn
                                      Walter Otto                  TSA d. TSV Glinde 1930
                                      Detlev Müller                BTC-Grün-Gold der Turngemeinde in Berlin
                                      Ralf Janßen                  Blau-Silber Berlin TSC
                                      Michael Hölschke         TSK Residenz Dresden
                                      Cornelia Kokott            TSK Sankt Augustin e.V.
                                      Peter Grimm                Club Céronne im ETV Hamburg e.V.
 
Zum Schluss die Bitte an alle, die Fotos, Videos oder Zeitungsberichte über das Turnier zur Verfügung stellen können. Wir freuen uns über jeden Link, den wir hier gern veröffentlichen.
 
Die ersten Bilder gibt es unter:
https://picasaweb.google.com/Daniel.Grosch86 (Fotos von Daniel Grosch)
http://www.tib1848ev.de/sportarten/tanzsport/bilder/equality-dm-hamburg-3031052014 (Fotos von Marie Eisenhardt)

Bericht über die DM 2014 im West-Teil des Tanzspiegels (TMU Juli 2014)
Bericht über die DM 2014 im Nord-Teil des Tanzspiegels (TMU August 2014)
(c) DTV/Tanzspiegel, Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.

Artikel in den Eimsbütteler Nachrichten:
http://www.eimsbuetteler-nachrichten.de/tanzen-mit-fuehrungswechsel/

Text: Henry Dölitzsch
Fotos: Daniel Grosch