Zum 3. Mal haben wir nun das Queer Dance Camp ausgerichtet und wieder kamen viele Equality-tanzende Menschen – aus vielen Ecken Deutschlands, von pinkballroom und aus anderen Vereinen Berlins. Und wieder hat es viel Spaß gemacht!
Thema war dieses Jahr: „Shape – beeindruckend groß und dennoch geschmeidig kommunikativ“.
„Shape“ heißt übersetzt „äußere Gestalt“ – zugegebener weise ein breites Thema. Es war schon sehr verblüffend, von wie vielen verschiedenen Seiten dieses Thema betrachtet werden kann. Bei den Einen kam der Standard-Shape aus dem Boden und den flexiblen Beinen, die den Druck aufnehmen, bei den Anderen aus dem Zentrum (das wir hier jetzt nicht genauer benennen wollen, es könnte nicht jugendfrei sein), aus dem reinen Willen zum ausgereiften Tonus im Oberkörper und wiederum andere versprachen uns Hilfe von ganz oben, von freundlichen weißen Tauben….. Wir lernten etwas über die Gemeinsamkeiten des Shapes in Tango und Paso. Beeindruckend auch die Einführung in den Latein-Shape, die sich in einfachen Aufwärmübungen „versteckten“. Mir gefielen Sätze wie in einer Latein Session: „Wenn wir andere berühren wollen, müssen wir erstmals uns selbst berühren.“
Neben dem offiziellen Thema „Shape“ gab es noch das inoffizielle Thema „Führungswechsel“. „Vom WDSF lernen, heißt Führungswechsel lernen.“ So dachten wir angesichts eines Films einer Lecture zu Partnering Skills von Gianni Chiapperini vom Dance-Camp 2013 in Wuppertal. (Den Teil mit dem Führungswechsel findet Ihr von Minute 20:10-22:50). Also baten auch wir Claudia um zwei Einheiten zu dem Thema – für die, die „es“ schon machen, aber neue Ideen suchen, für die, die es endlich mal ausprobieren wollen/sollen, und für die, einfach mal verstehen wollen, was die/der andere denn den ganzen Tag so treibt in der anderen Rolle. OK, Grund war natürlich nicht der uralte Film, sondern die aktuelle Aktion des DVET „Rettet den Führungswechsel“. Und so war die Session nicht nur von intensivem Erleben, und sondern auch von politischen oder philosophischen Diskussionen begleitet. Spannend! So spannend, dass sowohl Pascal einen wunderschönen echten Führungswechsel in der Samba, als auch Janet Führungsimpulse der so genannten Folgenden einfließen ließen.
Ach ja, die Trainer_innen….: Ganz wunderbar haben unsere „etablierten“ Queer-Dance-Camp-Trainer_innen, Gergely Darabos, Pascal Herrbach und Christian Wenzel, sowie die „neuen“ Trainer_innen, Gabriella-Ann Davis, Janet Marmulla und Claudia Reger, sowohl Inhalte als auch Begeisterung an das begierige Publikum weitergegeben. Schön!!!
Lassen wir doch einfach Teilnehmer_innen sprechen:
- „Danke nochmals für das tolle Queer Dance Camp! Es waren wieder großartige Workshops mit einigen Aha-Erlebnissen, super Trainer, schöne Stimmung, perfekte Organisation... uns hat's riesig Spaß gemacht und tänzerisch einen guten Schritt weitergebracht, und wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!“
- „Ich bin wieder sehr glücklich und dankbar abgereist. Ich habe wieder die wunderbaren inspirierenden Trainer genossen und auch auf meinem Niveau hat mir das sehr viel gegeben. Und ich habe mich bei Euch so gastfreundlichen Menschen wieder sehr wohl gefühlt!“
Und dann war da noch der Pink X-Mas Ball. Der war eigentlich nicht geplant – wollten wir doch Sonntagabend wie immer ins Café Fatal – sozusagen ins gemachte Bett. Aber: Café Fatal fiel leider aus wegen der Deutschen Meisterschaft der PowerPoint-Karaoke (!!). Und so haben wir ohne Pause direkt vom Training aus Tische geschleppt, dekoriert, Buffet gedeckt….. um dann in die Weihnachts-Quadrille von Gergö zu stolpern. Puh! Aber cool! Es waren viele da und als wäre es im CaféFatal, gab es um 22 Uhr die pinkballroom-Show mit einen Cha-ha der Donnerstagsgruppe, einem wunderschönen Walzer von Doreen & Simone, einen tollen Quickstep von Tania & Ines, einen „gewichtigen“ Paso von Steffi & Gergö, einen „Santa Baby Reloaded“ Slow von Conny & Kerstin, und einen gehandicapten („Nie wieder Federn!“) Slow von Christian & Olivia. Wir konnten mehrfach feststellen, dass sich Schwangerschaft & Tanzsport nicht ausschließen, waren aber auch froh, dass fachkundige Hilfe vor Ort gewesen wäre, wäre es denn doch schneller gekommen, als berechnet. Danke an Ingmar & Andrea für die Musik und an Andrea & Olivia für die Moderation, und an die vielen tollen Helfer_innen, die super schnell und super fleißig zuerst alles für den Ball her zauberten und danach wieder alles „schwupps“ wegzauberten. Und Danke an alle Sportler_innen der TiB, die die Einschränkungen für ihren Sport aushielten.
Sonntagabend. Müde ist gar kein Ausdruck. Weihnachtsgeschenke fallen dieses Jahr aus (natürlich nicht). Zum Glück kochen freundliche Menschen für mich. Aber schön war‘s. Und das Queer Dance Camp ist was ganz besonderes! Und neue Ideen gibt es auch schon.…. Aber wir nehmen auch Hinweise entgegen an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (was wollt Ihr keinesfalls missen? Was wäre schön?).
Kerstin Kallmann