Goldene Riesenräder in der Stadt des Walzers

Viele deutschen Paare erfolgreich beim 9. Vienna Dance Contest
 
Bereits zum 9. Mal waren am letzten Septemberwochenende die Frauen- und Männerpaare aus Europa und der ganzen Welt wieder nach Wien in das Haus Muskath eingeladen, zum Vienna Dance Contest 2014. Aus der ganzen Welt? Ja, denn sogar ein australisches Paar war mit am Start und die Zahl von insgesamt 11 verschiedenen vertretenen Nationen war ein neuer Rekord für den Vienna Dance Contest.
 


Zahlreich vertreten und äußerst erfolgreich waren auch wieder die deutschen Equality-Paare. Im Vormittagsturnier sicherten sich Miriam Meister und Angela Pikarski aus Köln den zweiten Platz in der B-Klasse Latein, gefolgt von Karolin Jacobs (ebenfalls Köln), die zusammen mit Katalin Lanyin aus Ungarn ein internationales Paar bildete. Ebenfalls einen Treppchenplatz hatten davor bereits in der C-Klasse Latein Sophia Arkenstette und Katrin Rosa Purschke aus Berlin geholt. Eine A-Klasse wurde im Lateinturnier der Frauenpaare nicht ausgetragen.
 


Im verschränkt dazu stattfindenden Standard-Turnier der Männer gewannen Christian Seitz und Christoph Hellings aus München die C-Klasse. Stefan Kuehne und Thomas Laschke aus Frankfurt belegten Platz drei. In der anschließenden B-Klasse gingen wieder zwei der begehrten Riesenrad-Schneekugeln, die als Preise vergeben wurden, nach Deutschland: Bernd Mueller und Gerhard Hummel (München) belegten den zweiten Platz vor Kurt-Juergen Beier und Andreas Trummer aus Berlin. Der Sieg in der A-Klasse, der zusammen mit den anderen A-Finali am frühen Abend leider ohne deutsche Beteiligung ausgetanzt wurde, ging nach Paris an Axel Zischka und Stefan Lehner.
 


Ein traditionelles Highlight des Vienna Dance Contests folgte in der Mittagspause mit dem Wiener Walzer Contest. Hierbei haben jedes Jahr auch die Paare der unteren Klassen die Gelegenheit, einmal den Tanz auf dem Parkett zu zeigen, der sonst der A-Klasse vorbehalten ist. Und das auch noch auf einem Wiener Parkett – ein besonderes Erlebnis. Dreieinhalb deutsche Paare erreichten das Finale in der kombinierten D- und C-Klasse der Frauen- und Männerpaare. Kurt-Juergen Beier und Andreas Trummer (Berlin) schafften es am Ende auf Platz zwei, gefolgt von Karolin Jacobs (Köln), die in diesem Wettbewerb mit einer russischen Partnerin antrat. Auch in der kombinierten B- und A-Klasse standen wieder deutsche Paare auf dem Treppchen: Miriam Meister und Angela Pikarski (Köln) belegten Platz zwei vor Inge Massopust und Julia Massopust aus Ebersberg. Eine Johann-Strauß-Schneekugel in Gold durften am Ende als Wiener-Walzer-Champions Bridget Roberts und Caroline Clark aus Melbourne (D/C-Klasse) sowie Niels Henrik Hartvigson und Thomas Nisgaard Brink aus Kopenhagen (B/A-Klasse) ihr eigenen nennen. Offen blieb nur die Frage, warum sich kein einziges österreichisches Paar beim Wiener Walzer Contest auf die Fläche gewagt hat.
 
Nachmittags stand, verschränkt mit dem Latein-Turnier der Männer, das Standard-Turnier der Frauen auf dem Programm. Für Deutschland erfolgreich waren im größten Wettbewerb der Veranstaltung Sophia Arkenstette und Katrin Rosa Purschke aus Berlin (2. D-Klasse), Bianca Hagenberg und Gorica Hagenberg aus Langen (1. C-Klasse) sowie Katrin Stade und Antje Waehner aus Berlin (2. B-Klasse). Im Finale der A-Klasse kamen schließlich Inge Massopust und Julia Massopust aus Ebersberg auf den zweiten Platz, hinter Miriam Meister und Angela Pikarski (Köln), denen wir zum Sieg im Standard-Turnier der Frauenpaare herzlich gratulieren dürfen.
 
Leider wieder einmal recht gering war die Beteiligung der Männerpaare in der Latein-Sektion. So gering, dass neben den erstplatzierten Stefan Kuehne und Stephan Fiedler (Frankfurt) auch die zweitplatzierten Christian Seitz und Christoph Hellings (München) aus der C-Klasse in die B-Klasse aufsteigen durften. Dort holten sich Stefan Kuehne und Stephan Fiedler gleich noch eine bronzene Schneekugel dazu, während die goldene an Bernd Mueller und Gerhard Hummel aus München ging. Wie schon in der Standard-Sektion tanzten auch in Latein keine deutschen Männerpaare in der A-Klasse, die Gewinner des Turniers Gilles Hoxer und Esben Weiergang aus Kopenhagen dürften aber auch in Deutschland wohlbekannt sein, spätestens seit sie bei der diesjährigen offenen Deutschen Meisterschaft in Hamburg das Latein-Turnier für sich entscheiden konnten.
 
Die ausführlichen Ergebnisse findet ihr unter:
http://www.nennungen.weissl.com/ergebnisse/1003/TAS_1003_TB.HTM

Neben den Spitzenpaaren der A-Klasse durfte am frühen Abend aber auch die breite Masse auf die Tanzfläche. Bunt gemischt, vom Gesellschaftstänzer bis zur B-Klasse-Tänzerin, in jeglicher Konstellation (gleichgeschlechtlich oder gemischt) konnten sich Zuschauer/innen, Teilnehmer/innen, Helfer/innen etc. spontan und anonym eine Startnummer holen, um beim Cha Cha Funbewerb erste Turnierluft zu schnuppen oder mal mit einem/r anderen Partner/in ohne einstudierte Folge das Können zu testen. Am Start waren 15 Paare, die in drei Runden das Siegerpaar unter sich austanzten. Es ist zu hoffen, dass einige dabei waren, die wir künftig auch in einem regulären Latein-Turnier wieder auf der Fläche sehen werden – es wäre nicht das erste Mal, dass der Cha Cha Funbewerb neue Turnierpaare hervorbringt.
 
Mit „bunt gemischt“ lässt sich auch der abendliche Ball, die Pink Dance Night, beschreiben. Immer wieder sah man Turniersieger/innen zusammen mit Partner/innen, die selbst noch nicht mal ans Turniertanzen denken würden, über das Parkett fegen und auch bei der österreichisch-amerikanischen Line-Dance-Einlage „Rock'n' Roll Waltz“ bewegten sich alle gemeinsam begeistert über die Fläche. Auch vom Krankheitspech beim ursprünglich geplanten Showact ließ sich niemand die Laune verderben, sondern man bat spontan das Latein-Siegerpaar aus Kopenhagen noch einmal auf die Fläche, das noch einmal das Publikum begeisterte.
 
Traditionell klang das Turnierwochenende wieder mit dem Sonntagsbrunch im Cafe Willendorf und der Stadtführung mit Blick auf die lesbischwulen Seiten Wiens aus. Allen, die schon früher abreisen mussten, kann man nur den Tipp geben, nächstes Jahr einen späteren Flug oder zu Zug zu buchen, um noch beim leckeren Buffet zusammen mit den anderen Tänzer/innen das Turnier Revue passieren lassen zu können.
 
Es bleibt noch, allen erfolgreichen Paaren herzlichen Glückwunsch zu sagen und den Organisator/innen von sistaDance, Resis.dance und Labi-Studio sowie den Sponsor/innen ein herzliches Dankeschön für ein äußerst gelungenes Turnierwochenende. Den Termin für ein Wiedersehen in der Stadt des Walzers kann man schon fest in den Kalender eintragen: das Jubiläum am 26. September 2015, mit einem hoffentlich genau so schönen 10. Vienna Dance Contest!

Zahlreiche Fotos von Olaf Hoecht findet ihr hier:

https://www.flickr.com/photos/olafistnet/sets/72157647847101800/

Text: Christoph Hellings
Fotos: Olaf Hoecht

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