Zu dieser Aktion gibt es eine aktuelleren Strategiewechsel! Das Präsidium des DVET ist weiterhin der Ansicht, dass der Führungswechsel auch in Zukunft als besonderes Spezifikum des gleichgeschlechtlichen Tanzsports gelehrt, präsentiert und gelebt werden sollte, ohne ihn zu einem Pflichtelement gewerteter Turnierrunden zu machen.
Führungswechsel sind eine Besonderheit des Equality-Tanzsports, eine technische Schwierigkeit, deren gekonnte Erfüllung die tänzerische Wertigkeit eines Tanzpaares unterstreicht. Mehr noch ist der Führungswechsel zu einem Sinnbild für das Equality-Tanzen geworden, weil sich kaum besser das Aufbrechen von festen Rollenzuweisungen zeigen kann, als mit dem fließenden Wechsel von Führen und Folgen. Equality at ist best! Gleichzeitig bietet es beiden Tänzer_innen die Möglichkeit zu einem vertieften Begreifen und Verständnis von Führen und Folgen, dem jeweiligem Beitrag für die Balance im Paar sowie für die Physik von Dynamik.
Aber der Führungswechsel bietet auch besondere Herausforderungen: Ein Paar, das den Führungswechsel tanzt, besteht dem Grunde nach aus zwei Paaren. In der Regel ist in dem Paar eine Rollenverteilung die qualitativ hochwertigere, die andere qualitativ abfallend. Zusätzlich entstehen während des Rollenwechsels öfters mögliche Fehler (bspw. Bruch in der Balance, in der Dynamik).
Mit der stärkeren Professionalisierung des Equality-Tanzsports und der ständig steigenden sportlichen Herausforderungen an die Qualität des Tanzens, sehen sich viele Paare deswegen „gezwungen“ auf den Führungswechsel zu verzichten, um somit die sportlich gesetzten Ziele eher erreichen zu können. Das führt dazu, dass gerade in den höheren Klassen der Führungswechsel kaum (noch) getanzt wird. Gerade die Paare, die die technischen Fähigkeiten besäßen, den Führungswechsel mit hoher Qualität zu tanzen, zeigen ihn somit nur selten.
Damit geht dem Equality-Tanzsport eine identitätsstiftende Besonderheit immer mehr verloren. Das Publikum macht seinerseits bereits deutlich, dass es da etwas vermisst: Die dargebotenen Führungswechsel werden häufig sehr nachdrücklich mit Applaus bedacht.
Wir müssen etwas tun!
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