Gewinner*innen am Sonntagabend

so der offizielle Titel der "Equality"-DM (oder noch kürzer EQ-DM) wurden am letzten Wochenende 18./19.05.2024 in Köln ausgetragen - und es war erneut ein großes Tanzfest, auch ein Veteran*innen-Treffen - kurzum die Zusammenkunft der großen Tanzsportfamilie in Deutschland.

Dabei stand die EQ-DM 2024 unter einem schlechten Stern: in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai hagelte es sprichwörtlich Tischtennisbälle in Köln und beim diesjährigen Ausrichter, dem TTC Rot-Gold Köln nicht nur aufs Dach, sondern direkt bis aufs Parkett. Nahezu lautlos haben viele Vereinsmitglieder tage- und nächtelang Wasser geschöpft, um den Boden wieder trocken zu bekommen und das Clubheim wieder in einen nutzbaren Zustand zu versetzen. Die Dachdecker bekamen das beschädigte Dach rechtzeitig provisorisch dicht. Deshalb gilt unser besonderer Dank all jenen "Unsichtbaren" und "nicht genannten" - ohne ihren Einsatz, wäre die EQ-DM entweder ausgefallen oder hätte unter größten Mühen an anderer Stelle stattfinden müssen.

Aber was wäre eine DM ohne ihren Sport? Und es ging, wie in jedem Jahr, sehr sportlich zu. In den Startfeldern bei den Damen starten - sowohl bei den Seniorinnen als auch in der Hauptgruppe - deutlich mehr Paare als bei den Herren. Und das in beiden, bzw. allen drei Disziplinen (Standard, Latein und Kombination). In den einzelnen Startklassen gab es also ordentlich "Druck" was die Qualität anging: Zuschauenden sowie den Wertungsrichter*innen wurde vieles geboten und es war in vielen Turnieren längst nicht ausgemacht, wer das Rennen machen sollte und aufs Treppchen kam: Das ist sportlicher Wettbewerb. Und deshalb gaben alle Starterinnen ihr Bestes und - das gilt für die Herren gleichermaßen - war die Begeisterung, das Erarbeitete, Trainierte, Gelernte auf der Fläche präsentieren zu können, enorm. Dazu hat die große Fläche von 12 m x 21 m. auf jeden Fall beigetragen. Und besonders hervorzuheben ist der ausgezeichnete Musikgeschmack unserer DJane Andrea Schlinkert, die das ganze Wochenende aus ihren mehr als 4 Terabyte Musikdateien, die schönsten Stücke auswählte! Dieses besondere Strahlen in den Augen der Tanzenden, mit so viel Lust, Liebe und Leidenschaft aufs Parkett zu gehen und sich zu schöner Musik zu bewegen, ist immer wieder Grund, zum nächsten Turnier zu gehen. Wir sind sehr erfreut, den neuen deutschen Meisterinnen zu ihrem Erfolg zu gratulieren:

Standard - Seniorinnen: Tania Dimitrova und Ines Dimitrova (pinkballroom Berlin)

Standard - Hauptgruppe: Raphaela Edeler und Lara Theilen (TTC Rot-Gold Köln)

Latein - Seniorinnen: Beate Fricke und Anja Janotta (Queerballroom im TSK Residenz Dresden)

Latein - Hauptgruppe: Marina Hüls und Magdalena Bauchmüller (TTC Rot-Gold Köln)

Kombination - Seniorinnen: Beate Fricke und Anja Janotta (Queerballroom im TSK Residenz Dresden)

Kombination - Hauptgruppe: Angela Pikarski und Miriam Meister (TSC Mondial Köln)

 

Und dann sind da die Männer. Wie die Ina-Deter-Band in den frühen 80ern besang: "Neue Männer braucht das Land!", denn die machten mit ihren insgesamt 12 startenden Paaren auch dieses Jahr nur knapp ein Viertel aller Frauenpaare aus. Daher kommt der perpetuelle Aufruf auch dieses Jahr zu recht: "Jungs: Traut Euch auf die Fläche!". Dass auch zwei miteinander tanzende Männer äußerst elegant aussehen, war nicht nur in den A-Finals der Hauptgruppen und Senioren zu sehen. Sowohl die Eleganz bei den Schwungtänzen, als auch die zackigen Figuren von den Lateinern zeugten, trotz der geringen Meldezahlen, von harter Arbeit, Fleiß und erfolgreichem Training. Eine Besonderheit gab es dann doch im A-Finale der Hauptgruppe Herren Standard: Die Goldmedaille ging an Axel Zischka und Valentin Regnault, startend für Frankreich und Silber an Filip Jensen und Niels Hartvigson aus Dänemark. Die neuen deutschen Meister wurden Michael Kraus und Lars Tyborg Nørgaard (Schwarz-Weiß-Club Esslingen Deutschland/Dänemark), weil ein Tanzpartner aus und wohnhaft in Deutschland ausreicht, um den Meistertitel zu erlangen - so bestimmen es die Regularien. Auch den neuen deutschen Meistern gratulieren wir zu ihren Erfolgen:

Standard - Senioren: Simone Biagini und Thomas Bensch (pinkballroom Berlin)

Standard - Hauptgruppe: Michael Kraus und Lars Tyborg Nørgaard (Schwarz-Weiß-Club Esslingen/Dänemark)

Latein - Senioren: Michael Kraus und Lars Tyborg Nørgaard (Schwarz-Weiß-Club Esslingen/Dänemark)

Latein - Hauptgruppe: Andy Jekel und Aaron Krautscheid (TSC Schwarz-Gelb Aachen)

Kombination - Senioren: Simone Biagini und Thomas Bensch (pinkballroom Berlin)

Kombination - Hauptgruppe: Guido Gentes und Leon Strauß (pinkballroom Berlin)

 

Aber auf dieser EQ-DM gab es noch mehr zu sehen: Es wurde ein Discofox-Turnier für Interessierte ausgerichtet, dass sehr regen "Zulauf" hatte und dessen Gewinner*innen zwar nicht "Deutsche Meister*innen" im Rahmen der EQ-DM werden konnten, aber nicht minder gefeiert wurden. In der "Hobby-Class" konnten Petra Hauser und Simone Schärer aus der Schweiz (ohne Club) deutlich überzeugen und auch in der "Master-Class" ging der erste Platz in die Schweiz: an Nadia Wullschleger und Yasmin Tobler vom Turnier-Tanzsportklub Zürich.

Bei den Showpaaren lagen Damian Spyrka und Marc Hartung-Knöfler vom TSZ Blau-Gold Casino Darmstadt mit ihrem Programm "Show Stars Rise and Shine" knapp vor den Vorjahres-Gewinnerinnen Ines und Tania Dimitrova von pinkballroom Berlin, die ihr Showprogramm "Pilot & Stewardess" präsentierten. Und auch die Show "Eurovision Dance Contest" von Brita Böckenfeld und Karolin Jacobs (Swinging Sisters Köln/ TTC Rot-Gold Köln) begeisterte das Publikum und sorgte für lautstarken Applaus.

Und schließlich gibt es bei einer EQ-DM regelmäßig die Wettbewerbe der Showdance-Teams. Am Start waren die Showgruppe Polygon von pinkballroom Berlin mit ihrem bereits bekannten "Circus bizarre", die Swinging Sisters schickten ihre A-Formation mit dem wunderbaren Programm "We will Rock You" auf die Fläche. Die B-Formation präsentierte ihre Show "Good Times" und die DanceCrew Syke vom TSC Hansa Syke zeigte als Kontrast zu allen dreien ein klassisches Formationsprogramm mit dem Titel "No Limit". Alle präsentierten Shows erhielten Jubel und Applaus als Belohnung. Aber auch in diesem Wettbewerb kann nur ein Team gewinnen. Bei der Verkündung des Siegerteams gewannen die Damen aus Niedersachsen auch "formationsgemäß" mit lautem Jubel und die ein- und andere Glücksträne war in manchen Augenwinkeln zu sehen.

Die Ehre, den Ball am Sonntagabend zu eröffnen, gab sich Kölns Bürgermeister Andreas Wolter, womit die deutschen Equality-Meisterschaften 2024 offiziell beendet waren. Bis in die Nacht hat die Equality-Tanzsportfamilie getanzt, geschwoft und gefeiert. Und so freuen wir uns aufs nächste Jahr, wenn der "Club zur Pflege des Tanzsports" Schwarz-Silber e.V. in Frankfurt die nächste Equality-DM ausrichtet.

Kurz nach Ostern lud die Association Rainbow Evidanse in Zusammenarbeit mit dem Französischen Tanzverband (FFD) zum Rendez-vous de Paris und versprach ein Wochenende voller Herausforderungen, Spaß und Unterhaltung. Fünf Deutsche Paare folgten dieser Einladung und nahmen am Turnier teil: Mit Erfolg!

Am 13. April 2024 öffnete das Gymnase Japy seine Türen für die Teilnehmenden der diesjährigen Edition des „Rendez-vous de Paris“, dem einzigen internationalen Equality-Turnier in Frankreich. Ein Hauch Olympia war bereits zu spüren, denn es hingen schon die ersten Banner an den Wänden und Geländern.

Insgesamt gingen an diesem Wochenende 30 Paare in sieben unterschiedlichen Kategorien an den Start. Team Deutschland ging dabei mit fünf Paaren ins Rennen, die ihren Siegeswillen und ihre tänzerische Qualität in diesem Turnier deutlich unter Beweis stellen sollten.

Der Turniertag wurde von den Equality Open Latein eröffnet. Ein Tanzwettbewerb, der allen Paaren offensteht, egal ob gleichgeschlechtlich, gemischt oder nicht-binär. Hier konnten sich Damian Spyrka & Marc Hartung-Knöffler (Tanzsportzentrum Blau-Gold-Casino Darmstadt) souverän den dritten Platz in der A-Klasse, im zweitgrößten Startfeld des Tages, sichern.

Kurz darauf gewann das amerikanische Männerpaar, bestehend aus Justin Miller und James Repett, die extra für dieses Turnier angereist waren, die Showtanz-Kategorie. Silber sicherten sich die Engländer Bradley und Soren Stauffer-Kruse, welche mit sehr unterhaltsamen Elementen die Beziehung eines pinken Pudels zu dessen Herrchen vertanzten.

Auf der vertraut glatten Fläche wurde anschießend das Turnier der Frauen Latein und Männer Standardpaare ausgetragen. Unter dem Jubeln des gut gelaunten Publikums ging es nach dem Präsentationstanz ChaChaCha direkt ohne Pause weiter mit der Sichtungsrunde. Hier mussten die sieben Frauenpaare alles geben, wurde wie gewohnt die Musik bis zum letzten Ton ausgereizt. Andrea Gall-Stahl & Mareike Stahl, die für den SWC Esslingen an den Start gingen, sicherten sich in der C-Klasse den zweiten Platz und wurden in der Rumba sogar auf den ersten Platz gewertet. Danach ging es für Julia & Sandra Schüning nach der zweiten Sichtungsrunde ohne Umwege in die B-Klasse der Frauen-Lateinpaare, wo sie im Finale, und erneut ohne Verschnaufpause zwischen den einzelnen Tänzen, die Silbermedaille für den TTC Rot-Weiß-Silber Bochum ertanzten.

Auch bei den Herren ging es genauso sportlich und pausenlos weiter. Hier starteten insgesamt sieben Paare. So gewannen Michael Kraus und Lars Thybo Norgaard (SWC-Esslingen) die Silbermedaille in der B-Klasse der Männer-Standardpaare.

Die Finals der A-Klassen fanden dann geschachtelt statt. 2023 tanzten Ute Graffenberger und Sarah Borchert ihr erstes gemeinsames Turnier in Paris und gewannen damals Silber in der A-Klasse. Auch in diesem Jahr qualifizierten die beiden sich für die A-Klasse der Frauen-Lateinpaare und durften nach der zweiten Sichtungsrunde im Finale für ihre Heimatvereine - den TTC Rot-Gold Köln und den TSC conTAKT Düsseldorf e.V. – an den Start gehen. Mit der Unterstützung des euphorischen Publikums hieß es dann nochmal alles geben in den nächsten fünf Tänzen. Erfolgreich und mit allen gewonnen Tänzen sicherten sich die beiden in diesem Jahr die Goldmedaille gegen die französischen Herausforderinnen Zoe Bertherat-Dentone und Mathilde Galinier.

Nach der Siegerehrung und einer kurzen Mittagspause ging das Turnier weiter mit den Equality Open Standard und der ChaCha- und Tango-Fun-Competetition. Am Abend hieß es dann wieder Daumen drücken für Julia & Sandra Schüning, die nach sechs Stunden Turnier in den Knochen erneut für ihren Verein in Bochum in der Frauen-Standardsektion an den Start gingen. Hier tanzten sie sich in A-Klasse, in der sie die Bronzemedaille gewinnen konnten. Auch Michael Kraus & Lars Thybo Nogaard gaben nach einem langen Turniertag nochmal alles und gewannen so die B-Klasse der Latein-Männerpaare.

Beendet wurde dieser grandiose Tag in Paris mit dem traditionellen Ball am Abend, bei dem alle Zuschauenden und Teilnehmenden vergnügt und in lockerer Atmosphäre das Tanzbein zur Musik schwingen durften.

Doch damit sollte die Veranstaltung noch nicht ganz vorbei sein, denn seit mehreren Jahren finden am Sonntag, im Anschluss an das „Rendez-vous de Paris“, Workshops und Lectures zu ausgewählten Themen statt. In diesem Jahr begeisterten die Wertungsrichter und ehemaligen Champions Camélia Matatianu & Bruno Petit sowie Militina Kradenova & Angelik Meier die Teilnehmenden mit ihrem Fachwissen zum Körpergewicht in Bewegung, Gegenkörperbewegung im Walzer und Slowfox, Zigzags in der Samba und der Twist Turn im Paso Doble.

Nach den Workshops ging dann für alle ein aufregendes und erfolgreiches Wochenende seinem Ende entgegen. Doch es wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein, dass sich Team Deutschland auf den Weg nach Frankreich gemacht hat, denn: Paris ist immer eine Reise wert.



Lars Keller (Pressesprecher des Tanzsportverbands Baden-Württemberg) hat einen schönen, ausführlichen Bericht über die diesjährigen Eurogames in Bern geschrieben und viele tolle Bilder dazu beigesteuert. Dieser Artikel wurde in der Oktober/November-Ausgabe des Tanzspiegels veröffentlicht, den wir auf unserer Seite zur Verfügung stellen dürfen.

Einen Tag nach dem ziemlich chaotischen Montag sieht die Welt (bzw. die Hauptstadt des mexikanischen Bundestaats Jalisco) schon wieder ganz anders aus: Nach einigen guten Ratschlägen von Equality-Persönlichkeiten aus Deutschland und England an die Turnierverantwortlichen (die vor Beginn des zweiten Turniertages noch eine Krisensitzung angesetzt hatten), lief der zweite Tag dieser ungewöhnlichen Equality-WM um einiges geschmeidiger ab als der erste. Zumindest wurde keine Siegerehrung vergessen und keine doppelt durchgeführt. Warum es nach wie vor immer wieder lange Unterbrechungen gibt, in denen nichts passiert, anderseits die Paare aber fast ohne Verschnaufpausen durch ihre Runden in der dünnen mexikanischen Höhenluft (wir liegen hier auf über 1500m) gehetzt werden, erschließt sich allerdings nicht wirklich. Und das wird wohl auch am dritten Tag so hingenommen werden müssen.

Das am zweiten Tag zu absolvierende Programm war etwas kleiner, und auch darum etws leichter zu bewältigen Wir sahen u.a. fünf Mexikanerinnen und einen einzelnen Mexikaner beim lateinamerikanischen Alleintanzen, eine ganz wunderbar skurrile US-amerikanische Männer-Showdanceformation, die als neuer Weltmeister absolut in Ordnung geht, und im Bereich des "ernsthaften" Tanzsports ging es um die Titel über 10 Tänze bei den Männern, bei den Frauen und bei den männlichen Senioren. Um es gleich zu sagen: Spannend war es nicht.

Die deutschen Vertreterinnen Miriam Meister und Angela Pikarski (HGR F) sowie die Herren Simone Biagini und Thomas Bensch (SEN M) waren schon vorab favorisiert in der Sektion Kombination. Nach ihren beiden Siegen in den Standardturnieren am Vortag schien Gold nur noch selbstverständlicher zu sein. Ganz so dominant wie es zu erwarten war, waren die beiden Paare dann zwar doch nicht, aber die Siege waren trotzdem klar, und somit hat sich das Medaillensammeln der DVET-Paare am zweiten Tag fortgesetzt. Der Sieg über 10 Tänze in der Hauptgruppe der Männer ging übrigens in die USA. Lobend zu vermerken ist, dass die Zuschauerzahl an diesem Tag nur wenig niedriger war als am Vortag. Während sich das Publikum in Europa an 10-Tänze-Tagen gern einen schlanken Fuß macht (sprich: etwas anderes unternimmt), ist das US-Publikum, das hier klar in der Mehrheit ist, dem Tanzsport ganz unabhängig vom Tagesprogramm treu ergeben und sitzt pünktlich zu Beginn des ersten Turniers auf seinem Platz. Dafür ein Extra-Sternchen.

Nun geht es in den letzten Turniertag und damit in die Turniere der Lateinspezialisten. Während es bei den Frauen und den Senioren auf dem Papier klar aussieht, könnte es bei den Männern den ersten, letzten und einzigen echten Showdown dieser WM geben. Sechs Paare aus fünf Ländern (USA, CAN, MEX, PHI und 2x GER) sind für die A-Klasse gemeldet, darunter auch ein Titelverteidiger der WM in Paris 2018, der wohl auch diesmal leicht favorisiert ist und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das schickste Kleid und die hochhackigsten Schuhe des Startfelds in die Waagschale werfen wird.

Manches gibt es eben doch nur bei Weltmeisterschaften zu sehen. :-)

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